Hugo Brainin anlässlich der Protestkundgebung am Wiener Heldenplatz gegen das alljährliche „Totengedenken“ der Burschenschafter am Jahrestag der Kapitulation des NS-Regimes.
8. Mai 2012
Am 8. Mai 1945 hatte ich das Glück, mit mehreren hunderttausend Menschen am Trafalgar Square in London, den Sieg der Alliierten Mächte über das verbrecherische Nazideutschland, mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht, zu feiern. Dem größten Verbrechen der Weltgeschichte, dem industriellen Massenmord von Millionen Menschen in den Nazi-Konzentrationslagern, konnte ein Ende bereitet werden.
Zur selben Zeit wurde meine spätere Frau, die gemeinsam mit ihrer Freundin beim Abmarsch vom Nazikonzentrationslager Ravensbrück in den nahe gelegenen Wald flüchten konnte und sich dort in einem notdürftigen Unterstand verborgen hatte, von Soldaten der Sowjetarmee befreit. So konnte auch sie die Befreiung und den Sieg über Nazideutschland erleben. Einige Führer des verbrecherischen Naziregimes hatten sich bereits selbst umgebracht, während andere versuchten, durch Untertauchen, ihrer Strafe zu entgehen. Noch zur selben Zeit hatte ein Nazi-Scharfrichter in Norddeutschland mehrere Soldaten wegen Dienstverweigerung noch hinrichten lassen und ähnliche Fälle aus Österreich sind ja auch bekannt. Die Besitzer der deutschen Rüstungskonzerne versuchten, ihr durch Raub und Zwangsarbeit angehäuftes Vermögen, ins Trockene zu bringen. Stiftungen in mehreren Ländern, im Besitze der Erben sind das Ergebnis.
Die deutsche Firma TOPF, Hersteller der Verbrennungsöfen in den Krematorien der Nazikonzentrationslager, konnte nach dem Krieg, das von ihnen entwickelte Verbrennungssystem, in Deutschland zum Patent anmelden.
Trotz der vernichtenden militärischen und moralischen Niederlage des verbrecherischen Naziregimes, gibt es noch immer Unverbesserliche, die es nicht lassen können.
Diesen Kräften muss man kompromisslos und mit aller Konsequenz entgegentreten.
Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem dies kroch! (Bert Brecht)
Hugo Brainin